Pärle oder "Bürli" wie sie in der Schweiz genannt werden, sind im Rheintal sehr beliebt. Es gibt sie glatt, mit Mehl gestäubt, mit oder ohne Kümmel. Jeder Bäcker hat so sein Geheimrezept.
In diesem Rezept möchte ich Euch eine einfache Form der Pärle zeigen, welche Ihr auch gelingsicher nachbacken könnt!
Vorteig:
- 100g Weizensauerteig
- 100g Weizenmehl glatt
- 100g Weizenmehl (1080 = halbdunkel)
- 200 ml Wasser
- 4 g Frischhefe
- 5g Zucker
Den Vorteig bereits am Vortag ansetzen und bei Zimmertemperatur mit einem feuchten Tuch bedeckt min. 12h stehen lassen.
Weizensauerteig ist einfach herzustellen! Es gibt unzählige Rezepte dafür. Wenn ihr damit nicht klar kommt, meldet Euch.
Hauptteig:
- 700 g Weizenmehl glatt
- 450 g Wasser
- 14 g Frischhefe
- 20 g Salz
- den Vorteig
- 5g Zucker
Das Mehl mit dem Salz mischen. In der Rührschüssel eine Mulde formen, das Wasser hineingießen und darin die Hefe und den Zucker auflösen. Lasst diesen Ansatz kurz stehen bis sich Blasen bilden. Dann den Vorteig dazugeben und in der Küchenmaschine 15 Minuten kneten lassen. Tipp: Der Teig muss sich wirklich von der Schüssel lösen! Ansonsten wird er zu klebrig sein und ihr werdet beim Wirken Probleme haben!
Den Teig ca. 1 Stunde gehen lassen. Auf der (leicht!) bemehlten Arbeitsfläche oder in der Rührschüssel einmal falten und zugedeckt nochmals 1 Stunde gehen lassen.
Tipp: Der Teig braucht Platz! Ich gebe den Teig in die größte Schüssel die ich habe!
Es sollten sich jetzt große Blasen im Teig gebildet haben. Vorsichtig 12 Teiglinge abstechen. Achtet darauf, dass Ihr die Blasen nicht herausdrückt!
Mit 2 Teigkarten die Teiglinge rund formen (nicht zu sehr wirken!) und immer zwei Brötchen nebeneinander auf das Backblech legen.
Den Backofen auf 250°C vorheizen. Bei Unter-/Oberhitze kräftig schwaden. Die Brötchen einschießen und nach 5 Minuten den Dampf ablassen.
Die Temperatur langsam auf 180°C-200°C fallen lassen und die Pärle insgesamt 35 Minuten backen.
Wichtig ist, dass Ihr alle paar Minuten den Dampf ablässt, damit sich eine krosse Kruste bilden kann.
Nach 35 Minuten die Pärle aus dem Ofen holen und auf ein Gitter legen. Mit etwas Wasser besprühen und auskühlen lassen.
Am besten schmecken die Pärle zu einer deftigen Jause. Noch besser wenn Salami und Speck selbst gemacht sind :)
Ich wünsche Euch gutes Gelingen!
Nachtrag vom 10.1.20: Ihr könnt die "Pärle" natürlich auch mit hellem Mehl, also Type 405 backen. Die werden genau so lecker!
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Sunny (Sonntag, 29 Januar 2017 15:46)
Weltklasse Pärle! Danke fürs Rezept! Lg
Karl Werner Kofler (Montag, 11 April 2022 09:11)
Bitte um das Rezept. Schaut perfekt aus. Suche schon lange danach.
Hatler Pärle
Leni (Sonntag, 01 Mai 2022 20:52)
Ich liebe Pärle..! Frage zum Weizensauerteig. Wird der mit "weißem" Weizenmehl oder mit Vollkornweizenmehl gemacht? Bzw ist eins besser als das andere? Und kann man mit Roggensauerteigpulver aus dem Supermarkt nur Roggenbrot backen oder kann man auch Weizenmehl verwenden?
Vielen Dank!
Matthias (Montag, 02 Mai 2022 08:09)
Hallo Leni,
auf eine Email könnte ich Dir direkt antworten. Versuchen wir es so :)
Ich mache den Weizensauerteig mit normalem Weizenmehl. Vollkorn sollte aber kein Problem sein.
Roggensauerteigpulver ist meines Wissens nach nicht mehr aktiv. D.h. das gibt dir nur den Geschmack von Sauerteig, hat aber keine Triebkraft. Würde ich daher nicht einsetzten.
Du kannst flüssigen aktiven Roggensauerteig kaufen und von dem etwas als "Starter" in deinen Weizensauerteig geben. Diesen also von Roggen auf Weizen "umzüchten". Das habe ich selbst schon gemacht.
Ich hoffe das hilft Dir weiter.
LG,
Matthias
Bernhard (Donnerstag, 02 Mai 2024 12:24)
Vielen Dank für das tolle Rezept. Ich bin vor über 20 Jahren aus Dornbirn weggezogen und vermisse Pärle sehr. Vor allem die mit Kümmel.
Ich würds sehr gerne nachbacken, hätte aber eine Frage zum verwendeten Mehl im Vorteig: was für ein Mehl genau ist Weizenmehl Type 1050? Ich kann das weder im Supermarkt noch online oder in Mehlfachgeschäften (in Wien) finden.
Danke und liebe Grüße